In einigen Regionen wird in naher Zukunft ein Fachkräftemangel im medizinischen Bereich erwartet, aus diesem Grund haben nun auch die Hausärzte in einigen Regionen Alarm geschlagen. Zu einem schon länger bekannt gewordenen Fachkräftemangel im Medizinischen Bereich – der auch Pfleger und Krankenschwestern betrifft – kommt, dass besonders eine Tätigkeit als Arzt auf dem Land nicht attraktiv erscheint. In ländlicheren Gegenden kann sich das in den nächsten Jahren auf dramatische Art und Weise zeigen. Da teilweise die Hälfte aller Ärzte in einem Landkreis über 55 Jahre alt ist und es kaum neue Ansiedlungen vor Ärzten gibt, kann man davon ausgehen, dass in den nächsten zehn Jahren jede zweite Arztpraxis verweist sein wird. Ein wesentliches Problem ist, dass der Beruf des Hausarztes vor allem aufgrund schlechter Verdienstmöglichkeiten unattraktiv wird.
Ich warte noch auf den Tag, an dem ich Taxifahrer drunter schreibe
Bei diesem Zitat geht es nicht um das Klingelschild eines Philosophen oder Altertumswissenschaftler, sondern es ist der sarkastische Kommentar eines Referenten einer Ärzteveranstaltung, da man von der kassenärztlichen Tätigkeit als niedergelassener Arzt oft kaum noch leben könne. Viele seiner Kollegen werben um Patienten mit einer Vielzahl von Zusatzqualifikationen wie Alternative Medizin, Akupunktur oder Psychotherapie, da die Tätigkeit allein als konventioneller Hausarzt oft nicht dazu reicht, ein finanziell ausgeglichenes Leben zu führen. Für viele Ärzte ist die Konsequenz daraus aber auch, dass eine berufliche Zukunft als niedergelassener Hausarzt nicht als attraktiv betrachtet wird, erst recht nicht in der Provinz.
Mögliche Verbesserungen könnten z.B. in der bürokratischen Entlastung der Hausärzte liegen: Ein niedergelassener Arzt muss die gleiche Zeit, die für Behandlungen und Patientengespräche verwandt wird, wiederum in den Schriftverkehr mit den Krankenkassen aufwenden. Empfehlenswert, so das Votum der Ärzte auf dem bereits zitierten Kongress, sind Ärztehäuser, in denen mehrere Ärzte auf engem Raum zusammenarbeiten. Wiederum ist hier die Politik gefragt: Notwendig seien Hilfen bei der Finanzierung dieser Zusammenschlüsse und auch der Abbau bürokratischer Hürden in der Genehmigung dieser Vorhaben gefragt.