Kostensteigerungen bei Versicherungen sorgen immer wieder für Verstimmungen. Als Versicherungsnehmer haben Sie die Möglichkeit, im Falle eine Beitragserhöhung ein Sonderkündigungsrecht in Anspruch zu nehmen. Einfach ist es bei vielen Versicherungen: Steigt der Beitrag, haben sie ein Sonderkündigungsrecht. Also informiert man sich über eine günstigere Versicherung und schließt eine andere Versicherung ab. So kann man bei einer KFZ-Versicherung oder einer privaten Haftpflichtversicherung verfahren. Anders ist es bei einer privaten Krankenversicherung. Haben Sie eine solche Versicherung abgeschlossen und es zeigt sich nach kurzer Zeit, dass diese Versicherung besonders unwirtschaftlich arbeitet, sollten sie sich so schnell wie möglich von dieser Versicherung trennen. Anders bei einer längeren Laufzeit: Ein Wechsel will in diesem Fall gut überlegt werden, denn es ist die Frage, ob man in eine andere private Krankenversicherung wechseln kann und ob diese auch wirklich günstiger arbeiten wird.
Bevor Sie etwas überstürzen, sollten Sie darüber nachdenken, wie gravierend eine angekündigte Beitragserhöhung tatsächlich ist. Die Deutsche Aktuarsvereinigung (der Berufsverband der Versicherungsmathematiker) hat jüngst zurückgewiesen, dass die Beiträge in der privaten Krankenversicherung außergewöhnlich hoch steigen würden. Ebenfalls wurde vorgeschlagen, dass die private Krankenversicherung ihre Beiträge zum ersten Januar eines Jahres erhöht. Ansonsten würden höhere Beitragssteigerungen immer wieder für Verwirrung sorgen. Die private Krankenversicherung erhebt genau dann höhere Kosten, wenn die Einkünfte nicht mehr die Kosten decken. Aus diesem Grund kann eine private Krankenversicherung auch nach einer längeren Pause ohne Beitragserhöhung eine größere Erhöhung ankündigen.
Eine Beitragssteigerung von 2- 3 % jährlich ist prinzipiell kein Grund zur Sorge, denn die Kostensteigerung einer Krankenversicherung hängt nicht nur von der allgemeinen Inflation ab, sondern auch das Gesundheitswesen kann weitere Kostensteigerungen aufweisen. Neue Diagnosemethoden und verbesserte Medikation können zu weiteren Kostensteigerungen führen, die allerdings nicht auf Unwirtschaftlichkeit der Versicherung hindeuten. Bei einer qualitativen Verbesserung der Arztleistungen sind Kostensteigerungen von zwei Prozent vollkommen im Rahmen.
Sollten Sie über den Wechsel Ihrer privaten Krankenversicherung nachdenken, ist dies ein Schritt, den Sie keinesfalls überstürzen sollten. Ein Wechsel sollte dauerhafte Zufriedenheit mit Ihrer privaten Krankenversicherung versprechen, daher sollten Sie sich vorher den Rat eines unabhängigen Versicherungsexperten suchen.
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