Kostendruck im Gesundheitswesen

Durch den steigenden ökonomischen Druck im Gesundheitswesen geraten auch die gesetzlichen Krankenkassen in Bedrängnis, insbesondere die kleineren Krankenkassen, die Betriebskrankenkassen (BKK). Im Juli 2011 ging die BKK City in Insolvenz. Wer bis dahin in der BKK City versichert war, musste sich nun umgehend eine neue Versicherung suchen. Dieses Schicksal kann weitere gesetzliche Krankenkassen treffen, vonseiten der Presse ist inzwischen von einem „Überlebenskampf der Krankenkassen“ die Rede. Geht die eigene Krankenkasse in Insolvenz, muss eine neue Versicherung gesucht werden, was sich für einige Mitglieder als problematisch erweist. Ein großes Problem ist, dass Krankenkassen kein Interesse haben, kranke und alte Patienten aufzunehmen, für die erwartungsgemäß höhere Kosten anfallen. Von den Versicherten der City BKK haben einige sehr lange gebraucht eine neue Versicherung zu finden. Für eine gesetzliche Krankenkasse besteht kein Interesse Neumitglieder aufzunehmen, die möglicherweise exorbitant hohe Kosten verursachen.

Nach der Gesundheitsreform 2007 wurden die so genannten „Gesundheitsfonds“ eingeführt. In diesen Gesundheitsfonds zahlen alle Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung ihre Beiträge ein, aus diesem Topf bekommen wiederum die gesetzlichen Krankenversicherungen für jeden ihrer Versicherten einen Betrag ausgezahlt. Um Wirtschaftlichkeitsreserven zu wecken, muss die gesetzliche Krankenversicherung mit diesen Mitteln auskommen, Mehrkosten können allenfalls über einen Zusatzbeitrag ausgeglichen werden. Der Zusatzbeitrag ist ein guter Indikator für die Wirtschaftlichkeit einer Versicherung. So wird für jeden Versicherten anhand der Frage, ob seine Versicherung einen Zusatzbetrag erhebt ersichtlich, ob und wie wirtschaftlich die gesetzliche Krankenversicherung arbeitet. Auch wird auf diese Weise der ökonomische Druck auf die Krankenkassen erhöht, da die Versicherten von Versicherungen mit Zusatzbeitrag möglicherweise besonders wechselwillig sind.

Wenn der Druck auf eine private Krankenversicherung größer wird, kann der letzte Ausweg für eine von Insolvenz bedrohte Krankenkasse die Fusion mit einer anderen Kasse sein. Aktuell werden keine weiteren Zusatzbeiträge bei den gesetzlichen Krankenversicherungen erwartet, die aktuelle Konjunktur bringt vermehrt Gelder in die Gesundheitsfonds. Steigerungen werden für die Zeit ab 2014 erwartet. Es gibt aber noch andere gute Gründe, die gesetzliche Krankenversicherung zu wechseln. Obwohl die gesetzliche Krankenkasse überwiegend die gleichen Leistungen anbietet, kann ein Unterschied in einzelnen Bereichen, z.B. Homöopathie oder alternative Methoden vorliegen.