Psychische Erkrankungen Gesundheitsproblem Nummer eins

Die Erfahrungswerte im Gesundheitswesen haben so etwas schon länger vermuten lassen. Fälle von Berufsunfähigkeit treten immer häufiger aufgrund psychischer Beeinträchtigungen, z.B. Depression auf. Jetzt hat eine europaweite Studie die verlässlichen Ergebnisse geliefert. Psychische Erkrankungen sind das Gesundheitsproblem Nummer eins in den gegenwärtigen europäischen Gesellschaften. 38,2 Prozent aller Europäer leiden nach einer Studie, die auf einem pharmakologischen Kongress vorgestellt wurde, an einer klinisch bedeutsamen psychischen Erkrankung.

Suchterkrankungen nahmen eine verhältnismäßig geringe Position ein, ebenso wie Erkrankungen, die nur für ein bestimmtes Lebensalter relevant sind, wie ADHS, dass rund fünf Prozent aller Kinder betrifft. Im hohen Alter werden Demenzerkrankungen immer wahrscheinlicher: Ab Volleindung des 65 Lebensjahres beträgt die Wahrscheinlichkeit für EU Bürger an einer Demenzerkrankung zu leiden rund 1 %, während es ab dem 85 Lebensjahr jeden Dritten trifft. Die häufigste psychische Störung stellen Angsterkrankungen, gefolgt von Schlafstörungen und Depression.

Versicherte sollten sich nun nicht durch diese Befunde verängstigen lassen, sie zeigen jedoch, dass psychische Erkrankungen nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollten und auch beim Abschluss einer Versicherung bedacht werden müssen. Wer nun eine private Krankenversicherung abschließt, sollte nicht vergessen, dass psychotherapeutische Behandlungen und Beratungen im Versicherungspaket enthalten sind. Gerade die Einsteigertarife von privaten Krankenversicherungen enthalten keine Leistungen für eine ambulante Psychotherapie.

Da ein bedeutsames Problem im Alter Demenzerkrankungen sind, kann sich bei steigender Lebenserwartung eine private Pflegezusatzversicherung lohnen, die auch Leistungen für Demenz bereitstellt. Ein wesentliches Problem der gesetzlichen Pflegeversicherung ist, dass bei der Feststellung einer Pflegebedürftigkeit vor allem Fragen der motorischen Geschicklichkeit im Vordergrund stehen, weniger die Frage der Demenz. Aus diesem Grund lohnt es sich auch hier vorzusorgen. Wie eingangs beschrieben ist es bekannt, dass viele der Fälle von Berufsunfähigkeit durch psychische Probleme ausgelöst werden. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann daher eine lohnenswerte Investition sein, denn die Gefahr einer psychischen Erkrankung ist nicht von der Hand zu weisen.