DVK steigt aus Geschäft mit Einsteigertarifen aus

Eine bessere medizinische Versorgung bei Arztbesuchen, im Krankenhaus, keine Zuzahlungen für Sehhilfen, Medikamente und vieles mehr? Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Alle diese Leistungen für unter 100 Euro im Monat. So oder so ähnlich stellen sich viele Leute die private Krankenversicherung vor. Die Werbung bedient dieses Bild von der privaten Krankenversicherung. Allerdings sieht die Realität anders aus, denn eine private Krankenversicherung kann nur mit den Mitteln wirtschaften, die sie auch einnimmt. Wirbt ein Tarif mit besonders günstigen Beiträgen, muss irgendwo ein Haken sein: Entweder sind die Zuzahlungen im Fall einer Behandlung immens oder es klaffen Lücken auf der Leistungsseite.

Oft wird von der Werbung ein Tarif angekündigt, der alle die Vorteile einer privaten Krankenversicherung bietet, aber auch einen unschlagbar günstigen Preis. Richtig ist, wer ein hohes Einkommen vorzuweisen hat und alleinstehend ist, kann durch den Wechsel in die private Krankenversicherung einiges an Kosten sparen. Häufig sind die Beiträge für freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung versicherte Arbeitnehmer vergleichen mit den Leistungen, die man tatsächlich erhält verhältnismäßig hoch. Also: Unter Umständen ist eine günstigere Versicherung zu besseren Konditionen möglich. Aber, wer behauptet, eine private Krankenversicherung ist immer günstiger und bietet auf jeden Fall bessere Leistungen erzählt nicht die ganze Wahrheit.

Abkehr vom Billigtarif

Die DVK hat sich nun vom Markt der Billigtarife zurückgezogen und die Zuwendung zu hochwertigen und komfortablen Tarifen verkündet. Dieser Schritt wurde damit begründet, man habe sich von den günstigen Einsteigertarifen einen späteren Wechsel der Neukunden in einen hochwertigen Tarif versprochen. Das ist nicht eingetreten.

Auch sollten die Anbieter von privaten Krankenversicherungen die Akquisestrategien überdenken, denn die Maklerprovisionen sind z.T. dermaßen hoch, dass einige weniger seriöse Versicherungsvermittler ihre Kunden nach wenigen Jahren wieder zum Wechsel in eine andere private Krankenversicherung bewegt haben. Aus Interessentensicht sollten sie eine private Krankenversicherung mit der Intention einer längeren Laufzeit abschließen, denn mit steigendem Alter wird auch der Abschluss oder Wechsel einer privaten Krankenversicherung schwieriger.