In die private Krankenversicherung wechseln

Viele Versicherte der gesetzlichen Krankenkasse sind mit ihrem Versicherungsschutz unzufrieden und denken über einen Wechsel in die private Krankenversicherung nach. Die Leistungen dort sind aufgeteilt und variabel wählbar. Dies ist der entscheidende Unterschied zwischen privater und gesetzlicher Kasse. Für gesetzlich Versicherte ist ein auf die persönlichen Anforderungen hin abgeschlossener Versicherungsschutz nicht möglich. Als Privatversicherter kann individuell gewählt werden, eine Selbstbeteiligung oder bei Leistungsfreiheit eine Beitragrückerstattung erfolgen. Durch diese Wahlmöglichkeiten kann der beste Versicherungsschutz entstehen. Doch für wen ist der Wechsel in die private Krankenversicherung mit umfangreicheren Leistungen überhaupt möglich und für wen kann sich dieser Schritt lohnen?

Wechsel in die private Krankenversicherung

Wer von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung wechseln kann, hängt zunächst von einer Reihe klar eingrenzbarer Faktoren ab. Die Jahresarbeitseltgeltgrenze (JAEG) für das Jahr 2010 liegt bei 49.950 Euro. Aktuell gilt die seit der Gesundheitsreform 2007 eingeführte Drei-Jahres Frist. Das bedeutet, die JAEG muss für mindestens drei Jahre in Folge überschritten werden. Es ist zu erwarten, dass die derzeitige Bundesregierung diese Wechselfrist auf die Dauer eines Jahres verkürzen wird. Wer aber aktuell als sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer in die private Krankenversicherung wechseln möchte, muss die JAEG für drei Jahre überschreiten. Freiberufler und Beamte können nach wie vor problemlos einen Wechsel ohne Regeln in die private Krankenversicherung vornehmen.

Private Krankenversicherung und Lebenssituation

Ob sich der Wechsel in eine private Krankenversicherung lohnt, hängt von ihrer individuellen Lebenssituation ab, denn die private und die gesetzliche Krankenversicherung sind grundlegend verschieden. Es muss im jeweiligen Fall genau überlegt werden, was ein Wechsel in die private Krankenversicherung wirklich bringen würde. Ein wesentlicher Unterschied ist, dass die Beiträge vor allem nach dem jeweiligen Versicherungsrisiko, also Alter und Vorerkrankungen bemessen werden und nicht nach dem Einkommen. Das bedeutet, dass sich der Wechsel vor allem für junge und gesunde Interessenten lohnt, während ein hohes Alter wie auch Vorerkrankungen die Beiträge erhöhen.

Ein weiterer Unterschied ist, dass die gesetzliche Krankenversicherung Ehepartner und Kinder mitversichert, während die private für jedes Kind und für den Ehepartner einen eigenen Vertrag benötigt. Wenn sie den Abschluss einer privaten Krankenversicherung in Erwägung ziehen, sollten sie unter Umständen diesen Faktor in ihre Überlegungen einbeziehen. Kinderreiche Familien mit Alleinversorger sind hier beim Beitrag oft schlechter gestellt.

Der Abschluss einer privaten Krankenversicherung sollte auf jeden Fall mit einem unabhängigen Versicherungsexperten besprochen werden. Es gibt noch einige weitere Punkte zu beachten und im Vorfeld zu klären. Keinesfalls sollten sie diesen Schritt überstürzen. Ein erster Einstieg kann ein kostenloser Versicherungsvergleich oder ein Beitragsvergleich für die private Krankenversicherung sein.