Gesundheitsreform und Ihre Tücken

Es ist schon erstaunlich was sich unsere Politiker nicht alles einfallen lassen. Selbst eine Große Koalition packt die drängenden Probleme nicht wirklich an. Man hätte denken können, bei der Reform des Gesundheitswesens passiert jetzt etwas. Die schwerfälligen und nicht dem Wettbewerb ausgesetzten Strukturen werden aufgebrochen und es wird zumindest versucht ein wenig Wettbewerb in das Gesundheitssystem zu bringen. Doch Fehlanzeige.

Statt auf der Ausgabenseite anzusetzen, wird wieder einmal krampfhaft versucht die Einnahmenseite zu erhöhen. Was lediglich dazu führen wird, dass die Mehreinnahmen im Sumpf der Verwaltung versickern werden.

Die gesetzlichen Krankenkassen beschäftigen rund 144.000 Angestellte. Somit verwaltet ein Angestellter der GKV ca. 2 Kassenärzte. Hinzu kommen noch die Abrechnungsstellen und Verteilmechanismen der insgesamt 17 Kassenärztlichen Vereinigungen. Allein die KV Niedersachsen zählt 11 Hauptgeschäftsstellen. Hier werden die Beiträge verteilt. Und der Endkunde erhält weder eine Rechnung, noch eine sonstige Möglichkeit die erbrachten Leistungen zu kontrollieren.

Man kann nur hoffen, dass sich die Politik wieder an marktwirtschaftlichen Eckpfeiler orientiert. Wie das Kind in Zukunft heißen soll, spielt dabei keine große Rolle. Ob Kopfpauschale, Gesundheitsprämie oder Gesundheitsfonds, wichtig wird der Wettbewerb sein. Sollte der nicht in das System installiert werden, werden wir unsere Gesundheit in Zukunft nicht mehr bezahlen können.

Für weitere Anregungen zu diesem oder zu anderen Themen der Versicherungsbranche und auch für eigene Beiträge sind wir Ihnen sehr dankbar.

Jens Rusteberg