Keine Versicherungen mehr beim Kaffeeröster

Seit dem 01. Januar hat der Kaffeeröster Tschibo den Verkauf von Versicherungen aufgegeben. Damit nimmt der Konzern von einer relativ kontroversen Praxis Abschied. Die Begründung des Kaffeerösters für diesen Schritt ist, dass man sich nur noch auf wachstumsintensivere Branchen konzentrieren möchte. Es steht aber auch die Vermutung im Raum, dass man sich aufgrund der umstrittenen Rechtslage aus diesem Geschäft zurückzieht. Verbraucherschützer kritisierten den Konzern in der Vergangenheit massiv: Es konnte nicht die zum Verlauf von Versicherungen notwendige Fachkunde nachgewiesen werden. In der ersten Instanz hat der Kaffeeröster den Prozess gegen die Verbraucherschützer verloren.

Strittig war die Frage, ob der Kaffeeröster als Versicherungsvermittler auftritt, oder lediglich als Tippgeber fungiert. Diese Unterscheidung ist wichtig. Für Erstere gelten strenge Auflagen: Wer Versicherungen verkaufen will – etwa private Krankenversicherungen – muss hierfür eine nötige Fachkunde nachweisen. Der Grund ist, dass die Vermittlung einer Versicherung relativ beratungsintensiv ist. So sollten die Kunden darüber aufgeklärt werden, ob eine abgeschlossene Haftpflichtversicherung auch für die Kosten die durch ein Haustier entstehen eintritt oder ob der Abschluss einer Zusatzpolice nötig ist.

Um diese Fragen in ausreichendem Maße beantworten zu können, sollten Vermittler über Fachkunde verfügen. Daneben müssen Versicherungsvermittler registriert sein und weiteren Auflagen nachkommen. Einen Hinweis auf ein gutes und interessantes Angebot kann dagegen jeder geben, also als Tippgeber auftreten.

Das Landgericht Hamburg entschied in der ersten Instanz, dass der Kaffeeröster im Verkauf von Versicherungen sehr wohl als Vermittler auftrete und nicht nur als Tippgeber. Deshalb liege ein klarer Verstoß gegen das Vermittlerrecht vor (Az.: 408 O 95/09). Dadurch, dass der Kaffeeröster nun aus dem Versicherungsgeschäft ausgetreten ist, hat sich der Konzern einer Neuauflage dieses Rechtsstreites entzogen.

Wenn Sie sich für Versicherungen interessieren, sollten sie auf jeden Fall die Dienste eines Versicherungsvermittlers in Anspruch nehmen. Nur so werden sie in ausreichendem Maße beraten. Ein guter Einstieg kann ein kostenloser Versicherungsvergleich wie auf www.versicherung-vergleiche.de sein.