Rente bei Berufsunfähigkeit? Private Vorsorge lohnt sich!

Der deutsche Staat gewährt noch eine geringe Erwerbsminderungsrente für Menschen, die durch Krankheit oder Unfall eingeschränkt einem Beruf nachgehen können. Einen umfassenden Schutz bietet eine private Berufsunfähigkeitsversicherung, dadurch wird auch eine ausreichende Rente gesichert.

Ohne private Vorsorge sieht es in Deutschland, auch ohne Schicksalsschlag, der eine Berufsunfähigkeit zur Folge hat, recht düster aus. Der Solidarpakt der jungen und alten Generationen ist aufgrund des demographischen Wandels in ein Ungleichgewicht geraten. Immer weniger junge Arbeitsnehmer müssen die Renten von immer mehr Senioren stemmen. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung.

Zusätzlich muss statistisch jeder vierte Arbeitnehmer vorzeitig seinen Beruf aufgeben oder ganz aus dem Arbeitsleben ausscheiden.

Neben der eigenmächtigen Altersvorsorge ist ebenso eine private Berufsunfähigkeitsversicherung relevant und notwendig, um im Falle eines Schicksalsschlags oder ungünstigen Krankheitsverlaufs wirtschaftlich abgesichert zu sein.

Was der Staat noch leistet

Im Jahr 2001 kam es zu umfangreichen Reformen der staatlichen Berufsunfähigkeitsrente. Sie wurde durch eine Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung ersetzt. Das bedeutet, dass die Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung bei Rentnern unter 60 Jahren zu einer Kürzung um durchschnittlich 10,8 % geführt haben.

Die Höhe der Rente richtet sich nach dem Alter bei Renteneintritt, dem Gehalt und der Dauer der Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung.

Die Erwerbsminderungsrente kann in voller Höhe oder nur zur Hälfte bewilligt werden. Wer weniger als drei Stunden am Tag erwerbstätig sein kann, bekommt in der Regel die volle Rente. In den meisten Fällen beträgt die volle Erwerbsminderungsrente 32 % des letzten Bruttoeinkommens. Kann er oder sie noch drei, aber weniger als sechs Stunden am Tag arbeiten, bekommt die Person eine halbe Rente. Dementsprechend sind es nur 16 % des Bruttoeinkommens bei der Bewilligung einer halben Erwerbsminderungsrente. Gibt es in dem ausgeführten Beruf keine Halbtagsstellen oder kann keine gefunden werden, wird die Rente unter Umständen voll bewilligt. Wenn ein Geschädigter sechs Stunden arbeiten könnte, geht er leer aus, auch wenn keine Arbeitsstelle zur Verfügung steht.

Nur die vor 1961 Geborenen erhalten noch die (geringe) staatliche Berufsunfähigkeitsrente.

Maßgeblich hängt die Bewilligung der Rente von einem ärztlichen Gutachten ab. Im Auftrag der Rentenversicherung wird der Geschädigte untersucht und sein Gesundheitszustand bewertet. Wird eine Erwerbsminderung festgestellt, wird üblicherweise eine Erwerbsminderungsrente zunächst nur befristet genehmigt. Lehnt der Versicherer die Zahlung ab oder bewilligt er nur eine halbe Rente, können Betroffene innerhalb von vier Wochen nach Zugang des Bescheids Widerspruch einlegen.

Was bietet eine private Berufsunfähigkeitsversicherung

Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung gehört zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt. Sie bewahrt Menschen vor einem finanziellen Abstieg, wenn sie ihren Beruf wegen dauerhafter Erkrankung aufgeben müssen. Der Versicherer zahlt ihnen längstens bis zum Ende des Vertrags die vereinbarte Rente aus. In einigen Verträgen der privaten Versicherer wird die gesetzliche Rente ergänzt.

Die private Berufsunfähigkeitsversicherung leistet, wenn im Fall einer psychischen oder physischen Erkrankung oder wegen eines Unfalls einem Beruf, der bei Abschluss des Vertrages ausgeübt wurde, nicht mehr nachgegangen werden kann. Das unterscheidet die private Berufsunfähigkeitsversicherung von der staatlichen Erwerbsminderungsversicherung, die jede Arbeit als Erwerb anerkennt. Die Leistungen werden meistens in Form einer Rente ausgezahlt, deren Höhe vom Grad der Invalidität abhängt.

Bei den Berufsunfähigkeitsversicherungen sind Kopplungen mit anderen Versicherungsprodukten nicht unüblich, beispielsweise mit einer Risikolebensversicherung.

Was sollten Sie bei der Antragstellung beachten

Im Vorfeld des Versicherungsabschlusses müssen Antragsfragen beantwortet werden. Eine Gesundheitsprüfung und die Aufnahme des Erwerbsfeldes des Versicherungsnehmers spielen dabei die größte Rolle.

Für Büroangestellte, die sich in ihrem Berufsumfeld keinen körperlichen Gefahren aussetzen, sind die Verträge günstig zu bekommen. Handwerker, Krankenschwestern oder ähnlich körperlich aktive Berufsgruppen sollten als Alternative über eine private Erwerbsunfähigkeitsrente nachdenken, da diese deutlich günstiger ist.

Gesundheitliche Vorerkrankungen, wie Bandscheibenvorfälle oder Depressionen, können sich bei der Beitragsberechnung der Berufsunfähigkeitsversicherung negativ auswirken. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass die Versicherungsunternehmen entsprechende Vorerkrankungen und die gesundheitlichen Folgen in ihren Leistungen ausschließen.

Bei der Wahl eines geeigneten Vertrags sollte eine ausgezeichnete Erreichbarkeit des Versicherungsanbieters gegeben sein. Zu einem guten Tarif gehört ebenso die finanzielle Unterstützung zur Wiedereingliederung in die Arbeitswelt.