Informationen zur Ärztevergütung

Seit dem 01. Januar diesen Jahres gelten in Deutschland die Regelungen des Gesundheitsfonds und der Honorarreform der Ärzte gemäß dem „Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung“. Seither stehen die Bestandteile der Gesundheitsreform und das neue System massiv in der Kritik von Ärzten und Krankenkassen.

Insbesondere der einheitliche Beitragssatz für alle Kassen, die Zuweisung der Finanzmittel an die Kassen gemäß dem neu eingeführten Morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (MorbiRSA) und das bundesweit einheitliche Vergütungssystem für die niedergelassenen Ärzte sorgen vielerorts für Diskussionen. Die finanziellen Auswirkungen der genannten neuen Regelungen sind deutlich spürbar.

Durch die neue Umverteilung der Gelder zwischen den Krankenkassen müssen nun die Betriebs- und Innungskrankenkassen mehr an AOK und Knappschaft zahlen als noch im Jahr 2008. Dies beruht auf den Zuweisungsmechanismen des MorbiRSA und beträgt insgesamt rund 2,5 Milliarden Euro.

Zudem werden nun auch die Gelder zwischen den Kassenärzten in den einzelnen Bundesländern umverteilt. Das bedeutet, das Kassenärzte in den Regionen die bisher im Bundesvergleich überdurchschnittliche Honorare erhalten haben, von wesentlich geringeren Honoraranhebungen profitieren als die, die bisher unterdurchschnittlich verdient haben.

Auch Gelder zwischen den einzelnen Facharztgruppen werden neu umverteilt, so dass z.B. Ärzte, die aufgrund ihres Tätigkeitsschwerpunktes viele Einzelleistungen abrechnen konnten, tendenziell jetzt eher wenig Geld bekommen. Es werden mehr Leistungen in Leistungspaketen zusammengefasst und pauschal vergütet.

Besonders in den wirtschaftlich gut dastehenden Bundesländern, wie Baden-Württemberg und Bayern, führt die Gesundheitsreform zu besonderen Belastungen der Beitragszahler und Leistungserbringer. Die Versicherten zahlen hier überdurchschnittliche Beträge in den Gesundheitsfonds ein, doch die örtlichen Krankenkassen bekommen nur Zuschüsse auf Durchschnittsniveau.

Somit gehen die hohen Beiträge an Kassen in strukturschwachen Bundesländern und auch die niedergelassenen Ärzte in Süddeutschland bekommen so die Folgen der Reform durch niedriger gestiegene Bezüge zu spüren. Hierauf reagieren die Ärzte zunehmend mit Kritik, da viele wohl auch keine klare Information darüber haben, wie sich das neue Honorarsystem auf ihre Einnahmen auswirkt.