Stiftung Warentest stellt die 50 besten Mittel gegen Heuschnupfen vor

Volkskrankheit Heuschnupfen – diese Allergie treibt 23 % der Westeuropäer Jahr für Jahr in den Wahnsinn. In den ersten warmen Sonnenstrahlen spazieren gehen, tief einatmen und den Frühling riechen – für viele undenkbar. Mittlerweile gibt es viele Medikamente, welche die Lebensqualität der Allergiker verbessern. Die Stiftung Warentest hat die 50 wirkungsvollsten vorgestellt.

 

Im April beginnt die Hochsaison des alljährlichen Pollenflugs. Die meisten Leute ärgern sich nur über verstaubte Fenster und Autos, aber jeder vierte Westeuropäer leidet unter Atembeschwerden, tränenden Augen und einer verstopften Nase. Bei Einigen führte das bereits zum allergischen Asthma.

Grundsätzlich sind Pollen absolut harmlos. Bei Allergikern lösen sie allerdings eine Fehlfunktion des Immunsystems aus. Wenn die kleinen Partikel über die Schleimhäute in den Körper gelangen, erkennt der Körper in ihnen fälschlicherweise einen Feind. Das Immunsystem beginnt sofort mit der Abwehr. Dadurch wird das Gewebehormon Histamin freigesetzt. Dieses ruft Schwellungen und Juckreiz hervor.

Besonders häufig sind allergische Reaktionen auf die Pollen von Erle, Hasel und Birke, aber auch auf den Blütenstaub von Gräsern und Kräutern. Dem Allergen zu entkommen, ist im Freien fast unmöglich, denn die Pollen werden vom Wind bis zu 500 Kilometer weit getragen.

Innerhalb der letzten 30 Jahre hat das mildere Klima dazu geführt, dass die Birkenpollen ganze 8 Tage länger fliegen als zuvor. Seit einigen Jahren erreicht uns sogar der Pollenflug der Ambrosia-Pflanze aus Amerika – ein hochallergener Blütenstaub.

Der Pollenflugkalender zeigt Ihnen, wann die Pollen der verschiedenen Pflanzen fliegen. Sehr hilfreich ist dies zum Beispiel für die Einnahme von Medikamenten, die vorbeugend wirken oder für die Urlaubs-Planung.

Pollenflugkalender

Tipps: Allergiker sollten sich – soweit möglich – vom Pollenflug fernhalten. Für eine ruhige Nacht hilft es, vor dem Schlafengehen die Haare zu waschen und die am Tag getragene Kleidung nicht mit ins Schlafzimmer zu bringen. Schlafen sollte man in der Pollen-Hochsaison bei geschlossenen Fenstern. Beim Lüften ist zu beachten, dass die Pollen auf dem Land hauptsächlich morgens und in der Stadt eher abends fliegen.

Mittel gegen Heuschnupfen

 

Es gibt mittlerweile viele Medikamente gegen Heuschnupfen. Deren Inhaltsstoffe wirken auf sehr unterschiedliche Weise.

Cromoglizinsäure und Lodoxamid sind oft in Augentropfen und Nasensprays gegen Heuschnupfen enthalten. Diese Wirkstoffe reichern sich in bestimmten Immunzellen an und verhindern so die Freisetzung des Hormons Histamin.. Sowohl Cromoglizinsäure als auch Lodoxamid entfalten ihren Effekt, wenn sie vorbeugend (ca. 14 Tage vor dem Pollenflug) angewandt werden. Die Stiftung Warentest empfiehlt hier die unkonservierte Variante. Sie ließen sich über einen längeren Zeitraum anwenden, ohne die Schleimhäute zu schädigen.

Für die akute Anwendung eignen sich Antihistaminika Sie blockieren die Bindungsstellen der Zellen und bremsen so das Immunsystem aus. Antihistaminika werden ebenfalls oft in Augentropfen und Nasensprays, aber auch in Tabletten, Tropfen, Säften und Sirupen verwendet.

Auch Cortison lindert die Beschwerden der Überreaktion effektiv. Allerdings sind rezeptfreie Nasensprays mit Beclomethason nur geeignet, wenn andere Nasensprays nicht mehr ausreichend wirken. Eine dauerhafte Anwendung kann zu Nasenschleimhautschäden führen.

 

Generika teilweise sechsmal günstiger als Originale

Mit Nachahmerpräparaten (Generika) lässt sich im Vergleich zu den Original-Medikamenten eine Menge Geld sparen. Diese enthalten denselben Wirkstoff wie die Originale, deren Patentfristen ausgelaufen sind und die daher nachgebaut werden dürfen. Sie sind genauso wirkungsvoll und sicher, aber preiswerter.

20 Tabletten des Nachahmerpräparats Cetirizin ADGC kosten 2,96 EUR – und somit fast sechsmal weniger als das Original-Präparat Zyrtec (17,29 EUR). Solche Preisunterschiede lassen sich auch bei Nasensprays und Augentropfen feststellten. Für 10 Milliliter des Generikums Allergocrom Augentropfen zahlt man durchschnittlich 4,24 EUR. Das Original der Marke Vividrin kostet fast 50 % mehr – nämlich 6,25 EUR.

Spar-Tipp: Augentropfen und Nasenspray sind im Set oft 15 % günstiger, als wenn man sie einzeln kaufen würde. Antihistaminika sind als Tabletten oft günstiger als Tropfen und Säfte. Achten Sie auch auf Schnäppchen: Bei rezeptfreier Medizin dürfen Apotheken den Listenpreis unterschreiten.

 

Laut Stiftung warentest – Die 50 besten Medikamente gegen Heuschnupfen


 

 

Aku­punktur und Homöo­pathie

Es gibt keine wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung alternativer Heilmethoden und homöopathischer Mittel. Allerdings haben viele Patienten ganz andere Erfahrungen gemacht und konnten eine deutliche Verbesserung feststellen. Allergien sollten zunächst aber schulmedizinisch abgeklärt und eventuell medikamentös behandelt werden. Die ergänzende Behandlung beim Heilpraktiker oder Arzt für alternative Heilmethoden kann mit dem behandelnden Schulmediziner abgesprochen werden.

 

Die Kosten für Akupunktur und Homöopathie erstattet eine Heilpraktiker Zusatzversicherung. Hier vergleichen und sparen!