Diese Woche: Reform der Pflegeversicherung wird teuer. Private Versicherer erschweren internen Tarifwechsel. Linktipps zum Urlaub.
Reform der Pflegeversicherung wird teurer – Auswirkungen auf die GKV
Die Pflegereform wird teurer als erwartet, berichtete die Süddeutsche Zeitung. Die Vorstöße der Regierung haben einen Rechenfehler entstehen lassen. Das Finanzierungsloch der Reform beträgt jetzt rund 1 Mrd. EUR. Da die Koalition den Rahmen ihrer Reform nicht verlassen möchte, sollen die „neuen“ Kosten auf die Krankenkassen übertragen werden.
Speziell geht es um die Finanzierung der Behandlungspflege, die in ihrer Anwendung – Wundversorgung, Verbandwechsel, Messungen von Körpersignalen etc. – rein medizinisch ist, bis dato jedoch über die Pflegeversicherung abgerechnet wird. Der medizinische Aspekt hat daher auch zu der Idee geführt, die Kosten auf die Krankenkassen abzuwälzen.
Dass die Behandlungspflege durch die Pflegeversicherung gedeckt ist, wird als historische Notwendigkeit angesehen. Bei der Einführung der Pflegeversicherung vor 20 Jahren waren die gesetzlichen Krankenkassen finanziell deutlich schlechter aufgestellt, als sie es heute sind.
Vonseiten der Krankenkassen wird aber schon vorgewarnt, dass die Entwicklung zulasten der Versicherten gehen wird. Zwar ist das finanzielle Polster noch vorhanden, dass dies aber recht schnell absinkt, ist den Experten wohl bewusst. Vom Bund gibt es weniger Zuschüsse, damit der Finanzbericht des Finanzministers ohne neue Schulden auskommt, im Bereich der Pharmazie wird mit weiteren Kostenexplosionen gerechnet und Krankenhäuser, Ärzte sowie Pflegepersonal klagen über die niedrigen Kostenschlüssel. Mit der Reform der Krankenkassen kündigen jetzt schon viele Institutionen an, die Zusatzbeiträge definitiv zu erheben.
Dass die Verlagerung auch ein bürokratisches Problem mit sich bringt, liegt auch auf der Hand. So muss das Pflegepersonal sowie die Pflegeeinrichtungen die Behandlungen bei zwei Kostenträgern abrechnen, was zu deutlich mehr Aktenarbeit führen wird.
PKV: Erschweren Wechsel in günstigere Tarife
Nach einem Bericht des Focus erschweren private Versicherer ihren Bestandskunden in der privaten Krankenversicherung den Wechsel in günstigere Tarife. Anfragen werden oft mit umständlichen und komplexen Tariftabellen beantwortet oder auch mit dem Hinweis, der Versicherte möge vorschlagen, wie er sich seinen Tarif vorstellt. Bei mehr als 25.000 Tarifbausteinen, die die privaten Versicherer anbieten, ist das für Laien nicht bewältigbar.
Ein 58-Jähriger Mann könnte bspw. bei der Central mehr als 5200 EUR pro Jahr sparen, wenn er in einen anderen Tarif – auch leistungsfähigeren – wechseln könnte. Das Problem: dieser Tarif ist selbst erfahrenen Experten und Marktbeobachtern fast unbekannt, da die Central sich anscheinend Mühe gibt, diesen Tarif unzugänglich hinter undurchsichtigen Bezeichnungen und Klauseln zu verwahren.
Dieser Umstand hat schon verschiedene Politiker zu klaren Äußerungen Richtung der privaten Versicherer gedrängt. Ein untragbarer Zustand. Besonders da vielen Versicherten der Wechsel zu anderen Gesellschaften aufgrund vorliegender Erkrankungen nicht möglich ist. Die Preissteigerungen haben bei vielen Rentnern enorme finanzielle Probleme ausgelöst und der Wunsch nach einem günstigeren Tarif ist daher nachvollziehbar sowie notwendig.
Die Schwierigkeiten, die bei einem Wechsel der Tarife entstehen, will der PKV-Verband mit einer Initiative zur besseren Beratung aus dem Weg räumen. Dennoch sollten Interessenten sich an einen Spezialisten wenden, um sich einen möglichst guten Tarif der privaten Krankenversicherung sichern zu können.
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