Die renommierte Stiftung Warentest hat den Zahnzusatzversicherungen in diesem Jahr auf den Zahn gefühlt. Von 147 getesteten Tarifen schnitten 33 sehr gut ab. Allerdings sind die Ergebnisse durch die starren Qualitätskriterien nur zum Teil aussagekräftig. Denn sie übersehen jene Zahnzusatzversicherungen, die sich auf besondere Leistungsbereiche spezialisiert haben.
Die Zahnarztkosten steigen
Laut Stiftung Warentest lohnen sich Zahnzusatzversicherungen vor allem nach dem Erlass der neuen Gebührenverordnung für Zahnärzte (GOZ). Die Kosten der zusätzlichen 6 % des zahnärztlichen Honorars sind besonders für Patienten ohne Zahnzusatzversicherung eine nicht unerhebliche Steigerung. Denn mit der Neuregelung ist nicht automatisch der Festkostenzuschuss der gesetzlichen Krankenkassen gestiegen. Zahngesundheit und Zahnersatz für Patienten ohne Zahnzusatzversicherung werden dadurch sehr viel teurer. Die Begleichung der Kosten für hochwertige Implantate oder Inlay-Einsätze kann zu einem finanziellen Kraftakt werden.
Doch warten Sie mit dem Abschluss einer Zahnzusatzversicherung nicht so lange, bis Sie ein Zahnleiden plagt. Wie die Versicherer rät auch Stiftung Warentest zum rechtzeitigen Vertragsabschluss. Aufgrund der vorvertraglichen Anzeigepflicht von Zahnproblemen und dem Recht der Versicherungen, sich beim Arzt über den (Gebiss-) Zustand eines Neukunden zu informieren, kann es dann schwer werden, eine passende Zahnzusatzversicherung zu finden. Im Extremfall kann sogar ein laufender Vertrag gekündigt werden, wenn Schäden am Zahn nicht vor Vertragsbeginn angezeigt wurden.
Zudem gibt es Wartezeiten, die eine baldige Behandlung und Kostenübernahme durch den Versicherer verhindern.
Die besten Tarife der Zahnzusatzversicherung
Ein Beispiel der Stiftung Warentest aus einem der besten Tarife belegt, dass sich Zahnzusatzversicherungen lohnen. Von den 3000 EUR der Kosten eines aufwendigen Zahnersatzes, bspw. mit Implantat, übernimmt der Versicherer mehr als 2300 EUR. Die gesetzliche Kasse zahlt nur 387 EUR dazu.
Ein Testsieger aus der Erhebung der Stiftung Warentest war die Zahnzusatzversicherung der Stuttgarter ZahnPremium. Das Urteil „Sehr gut (1,1)“ wurde im Finanztest 05/12 veröffentlicht. Hier zahlen Kunden für einen umfassenden Schutz (100 % Übernahme der Grundversorgung, Kunststofffüllungen, Wurzelkanalbehandlung etc.) die günstigsten Beiträge.
Spezielle Angebote werden mit den falschen Maßstäben gemessen
Die Kriterien der Stiftung Warentest bei der Suche nach dem Testsieger von Zahnzusatzversicherungen benachteiligten alle Angebote, die nicht den Anspruch auf Vollständigkeit bei der Zahngesundheit erheben.
Tarife, die sich zum Beispiel an Kunden, die Wert auf eine jährlich hoch frequentierte Zahnreinigung legen, ausrichten und nur begrenzte Leistungen versichern, schneiden schlecht ab.
Und natürlich sind Tarife bei einem akuten Zahnleiden teurer, als wenn ein gesunder Mittdreißiger mit glänzenden Zähnen einen Vertrag abschließt.
An dieser Stelle kann nur appelliert werden: Warten Sie nicht zu lange mit dem Vertragsabschluss der Zahnzusatzversicherung. Vergegenwärtigen Sie sich Ihre Bedürfnisse und konsultieren Sie bei Fragen oder Problemen vor Abschluss einen Versicherungsexperten.
Viele Informationen und ein umfassender Vergleichsrechner befinden sich auf unseren Seiten zur Zahnzusatzverscherung.
