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Wenn die Kleinen krank sind

Kinderkrankheiten – vom Baby bis zum Kleinkind

Direkt nach der Geburt sind Babys durch das Immunsystem der Mutter noch gut vor Krankheiten geschützt. Solange sie gestillt werden, hält dieser Schutz an. Danach muss ihr Immunsystem aber lernen, wie es mit den verschiedenen Krankheitserregern umgeht. Unser Immunsystem lernt mit jeder Infektion, wie es einen Erreger unschädlich macht. Wir bilden spezielle Antikörper, die bei der nächsten Infektion wieder zur Verfügung stehen und dieselbe Krankheit beim zweiten Mal effizienter bekämpfen können. Auf dieses Prinzip beruht der Impfplan, den die ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut erstellt. Kindern werden abgeschwächte Erreger injiziert, damit das Immunsystem lernt, die echten Erreger bei einer späteren Infektion zu bekämpfen. Allerdings kann man natürlich nicht gegen jede Bazille und jeden Virus einen Impfstoff entwickeln. Kinder sind also in den ersten Lebensjahren sehr häufig krank.

Kinderkrankheiten – immunisieren im späteren Leben

Als Kinderkrankheit wird eine Krankheit bezeichnet, mit der man sich meist im Kleinkindalter ansteckt und die eine bleibende Immunisierung auslöst. Man ist also im späteren Leben immun gegen eine neuerliche Infektion. Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps oder Röteln gelten, dank der konsequenten Impfungen, mittlerweile als nahezu ausgerottet. Trotzdem durchlaufen kleine Kinder eine ganze Reihe von Infektionen, auf die ihr Immunsystem sich erst einstellen muss. Kleinere Erkältungen und verschiedene Entzündungen stehen also fast an der Tagesordnung. Die Kleinen stecken sich in den ersten Monaten leicht an und leiden immer wieder an harmlosen Erkrankungen. Allerdings gibt es immer wieder auch schwerere Krankheiten.

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Überlaufener Kinderarzt

Infektionen wie der RS-Virus, Mittelohr- und Harnwegsentzündungen sind schwere Erkrankungen, die die Kinder für mehrere Tage außer Gefecht setzen. Aber auch viele andere, kleine Infekte treten immer wieder auf. Schnell steigt das Fieber, die Kinder sind müde und brauchen viel Ruhe. An ein Hinausgehen ist nicht zu denken, also hüten Mutter und Kind das Haus. Einzige Ausnahme ist der Besuch beim Kinderarzt. Dafür muss man meist viel Zeit einplanen. Im Wartezimmer sitzen viele kranke Kinder, die miteinander spielen. Nicht selten bringt man vom Kinderarzt gleich den nächsten Infekt mit nach Hause. Kranke Kinder, die schon ein angeschlagenes Immunsystem haben, sind sehr anfällig dafür. Nicht zum Arzt zu gehen ist allerdings auch keine Option. Schließlich braucht man zum einen für den Arbeitgeber eine Bestätigung, wenn man für die Kinderkranktage Sonderurlaub benötigt, zum anderen möchte man natürlich auch, dass dem Kind geholfen wird.

Der Teufelskreis der Kindergärten

Genau diese Regelung, also die Beschränkung der Kinderkranktage auf zehn Tage pro Jahr, sorgt dafür, dass die Krankheiten der Kinder nicht vollständig ausheilen können. Auch wenn bei mehreren Kindern bis zu 25 Kinderkranktage gesetzlich zugesichert sind, ist es für viele berufstätige Mütter und auch Väter unangenehm, immer wieder daheim zu bleiben. Die Folge ist ein Teufelskreis, der damit beginnt, dass viele Kinder in Kita oder Schule geschickt werden, obwohl sie krank sind. Mit Fiebersaft wird das Fieber gesenkt und das Kind von vielen verzweifelten Eltern notdürftig für die Kinderbetreuung fit gemacht. Die Folgen sind wahre Epidemien in den Kindergärten und Schulklassen.

Hat man mehrere Kinder zu Hause, dann kann man sich oft auf eine längere Zeit daheim gefasst machen. Wie Andrea, vom Mama Blog kinderalltag.de beschreibt, kann eine einfache Erkrankung bei drei Kindern leicht mehr als zehn Tage dauern. Die Inkubationszeit sorgt dafür, dass die Kinder nacheinander krank werden. Haben die Kinder etwas Ernstes wie etwa Windpocken, dann sind zehn Tage pro Kind bei weitem nicht ausreichend.

Stress für Eltern wenn das Kind krank ist

Sind Kinder krank, dann bedeutet das für die Eltern Stress. Haben die Kleinen Fieber, dann schlafen sie unruhig. Nicht selten übergeben sie sich, wenn das Fieber sehr hoch steigt. Vater und Mutter verbringen die Nächte mit der Beobachtung der Kinder, verabreichen fiebersenkende Medikamente und kümmern sich, so gut sie können, um die kleinen Patienten. Nach der schlaflosen Nacht müssen sie am nächsten Tag zum Kinderarzt und tagsüber das kranke Kind betreuen. Die gesunden Geschwister müssen in die Kita oder Schule gebracht und wieder geholt werden. Beide Elternteile sind stark gefordert und in ihrer Arbeit eingeschränkt. Einer der beiden muss daheim das kranke Kind pflegen, während der zweite die alltäglichen Pflichten übernehmen muss. Kinder zu den verschiedenen Terminen bringen und wieder abholen sowie das Einkaufen muss zusätzlich erledigt werden. Neben der Betreuung des kranken Kindes muss auch noch viel organisiert und geplant werden.

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Kinderbetreuung – ist nicht einfach zu organisieren

Wer das Glück hat, auf Großeltern in Rente zurückgreifen zu können, der kann die Kinderbetreuung untertags meistens gut organisieren. Oft leben geeignete Verwandte aber weit weg und man kann ihnen nicht zumuten, bei jeder Erkrankung der Kinder einzuspringen und zur Stelle zu sein. Bei Geschwisterkindern ziehen sich die Krankheiten oft über Tage und wenn man Pech hat, dann bringt das erste Kind schon die nächste Krankheit mit nach Hause, wenn das letzte Kind gerade auf dem Weg der Besserung ist.

Der verpflichtende Besuch beim Kinderarzt hat auch das Potential, weitere Keime aufzuschnappen. Die überlaufenen Kinderarztpraxen sind wahre Hochburgen für Viren und Bakterien und auch wenn Kinder mit hochansteckenden Krankheiten beim Kinderarzt in separate Behandlungsräume geschickt werden, finden die harmloseren Erreger zahlreiche Opfer bei den Kindern im Wartezimmer. Viele Kinderärzte führen auch Tage ein, an denen nur gesunde Kinder zur Routineuntersuchung kommen. Oft sind aber die Wartezimmer für gesunde und kranke Kinder Tür an Tür und ein Kontakt mit kranken Kindern lässt sich kaum vermeiden.

Unser TIpp: Kinderkranktage sind nach dem GKV Spitzenverband auf den anderen Elternteil übertragbar. Sollte ein Elternteil einen flexibleren Arbeitgeber haben, macht diese Lösung durchaus Sinn.

Das System der Kinder-Kranken-Tage ist nicht optimal

Alles in allem ist es nicht möglich, seine Kinder im Rahmen der gesetzlichen Regelungen adäquat zu betreuen, wenn man selbst berufstätig ist. Die limitierten Kinder-Kranken-Tage sorgen dafür, dass die Eltern ihre Kinder zu früh wieder in die Kinderbetreuung schicken. Nach wie vor ansteckend treffen sie dort auf gesunde Kinder, die in den großen Gruppen ständig verschiedenen Erregern ausgesetzt sind. Ist das Immunsystem der Kleinen ohnehin schon angeschlagen, dann haben die Krankheitskeime freie Bahn und können leicht in den Organismus eindringen. Kranke Kinder sind eine große Belastung. Man leidet unter Schlafmangel und ist den ganzen Tag den Viren der Kinder ausgesetzt. Auch das Immunsystem der Eltern wird also in der Zeit stark gefordert und belastet. Nicht selten folgt auf kranke Kinder auch ein Krankenstand der Mutter. Auch in dem Fall ist das Organisationstalent gefragt. Schließlich müssen die Kinder trotz krankem Elternteil ja auch in die Kita oder Schule gebracht werden.

Immunsystem stärken

Damit die eigenen Kinder nicht ständig krank sind, sollte man auf eine gesunde und vollwertige Ernährung achten. Viele kleine Obst- und Gemüseportionen pro Tag sollten selbstverständlich sein. Dazu regelmäßige Bewegung im Freien und eine ordentliche Gesundheitsvorsorge. Gesunde Zähne und die Einhaltung des Impfplans gehören genauso dazu wie die genaue Beobachtung der Kleinen. Bahnen sich Krankheiten an, kann man das Kind entsprechend unterstützen. Mit einem Luftbefeuchter lässt sich Husten bereits in einer frühen Phase lindern. Ist die Erkältung hartnäckig, dann kann man ein Inhalationsgerät einsetzen, das Kochsalzlösung zerstäubt und mit Kochsalzlösung die verstopfte Nase freispülen. Lässt man es gar nicht erst soweit kommen und unterstützt das Immunsystem des Kindes so gut es geht, kann man Krankheiten vermeiden. Das bringt Kindern und Eltern mehr Lebensqualität und lässt manche Krankheit wesentlich problemloser ablaufen. Zusätzlich sollten sich Eltern noch über die geeigneten Kinderschutzimpfungen informieren.

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