Unisex-Umstellung – Warum manche Beiträge sinken und andere steigen könnten

Dass sich die Versicherungsbeiträge durch die Unisex-Umstellung verändern werden, ist mittlerweile bekannt. Welche Prämien für Männer und Frauen teurer bzw. günstiger werden können, haben wir Ihnen hier noch einmal kurz zusammengefasst.

Welche Preissteigerungen sind zu erwarten und weshalb gab es bei der Beitragsberechnung bisher Unterschiede?

Berufsunfähigkeitsversicherungen sind bisher für Männer günstiger, da sie statistisch seltener berufsunfähig werden. Nach der Umstellung ist eine Beitragssteigerung um ca. 39 % für Männer wahrscheinlich. (Informationen zur Berufsunfähigkeitsversicherung)

Krankenzusatzversicherungen sind bisher für Frauen teurer, da sie eine höhere Lebenserwartung haben und häufiger zum Arzt gehen. Die Unisex-Tarife werden daher für Männer höchstwahrscheinlich bis zu 35 % teurer. (Informationen zu Krankenzusatzversicherungen)

Pflegetagegeld- und Pflegezusatzversicherungen sind bis zum 21.12.2012 für Männer günstiger, da sie ein geringeres Pflegerisiko und auch eine geringere Lebenserwartung haben. Ab dem Unisex-Stichtag werden die Beiträge mutmaßlich für das männliche Geschlecht um bis zu 40 % steigen. (www.versicherung-vergleiche.de/pflegezusatzversicherung/index.php)

Private Rentenversicherungen und Altersrenten sind bisher für Männer günstiger. Auch hier ist der Grund dafür die geringere Lebenserwartung. Nach der Unisex-Einführung ist eine Beitragserhöhung für Männer um bis zu 40 % wahrscheinlich. (Informationen zur privaten Altersvorsorge)

Private Krankenvollversicherungen sind derzeit – wie auch Krankenzusatzversicherungen – für Frauen zu höheren Beiträgen abzuschließen. Unisex führt vermutlich dazu, dass Männer dann dasselbe zahlen und die Beiträge für sie bis zu 14 % steigen. (Informationen zur privaten Krankenversicherung)

Unfallversicherungen hingegen sind zurzeit für Frauen günstiger. Hier werden Versicherte bei den meisten Versicherern in 2 Gefahrengruppen unterteilt. In die Gefahrengruppe A werden Männer mit risikoärmeren Berufen und grundsätzlich alle Frauen eingestuft. In die Gefahrengruppe B werden Männer mit risikoreicheren Berufen eingeordnet. Um den Unisex-Vorgaben zu entsprechen, müssen Versicherer die Gefahrengruppen nur noch anhand der Berufsangaben einordnen. Dadurch würden die Beiträge für Frauen – je nach Beruf – steigen. (Informationen zur privaten Unfallversicherung)

Lebensversicherungen sind wegen der höheren Lebenserwartung für Frauen deutlich günstiger abschließbar als für Männer. Das wird sich höchstwahrscheinlich nach der Umstellung drastisch ändern, sodass gerade junge Frauen ab dem Stichtag bis zu 70 % mehr zahlen.

KFZ-Versicherungen sind bisher für Frauen günstiger. Da diese statistisch seltener Unfälle verursachen und die vorsichtigeren Autofahrer sind. Auch hier ist davon auszugehen, dass die Beiträge bei Neuabschlüssen für Frauen um bis zu 11 % teurer werden.

Unser Rat: Orientieren Sie sich an diesen Tendenzen und schließen Sie noch vor dem 21.12.2012 eine Versicherung zu günstigen Beiträgen ab.

Wichtig zu wissen ist, dass die bisherigen (geschlechtsspezifischen) Beiträge nur für Versicherungen gelten, die vor dem 21.12.2012 policiert werden. Warten Sie daher mit der Einreichung Ihres Antrags nicht zu lange. Sie werden einer von vielen sein, die ihren Antrag noch „kurz vor knapp“ einreichen!