Private Krankenversicherung und Altersrückstellungen

In der privaten Krankenversicherung wird ein Teil der Beiträge nicht allein für die Deckung der aktuellen Kosten der Versichertengemeinschaft aufgewendet, ein Teil wird zurückgelegt, um für zukünftige Kostensteigerungen im Alter der Versicherten vorzusorgen. Hierbei handelt es sich um die sogenannten Altersrückstellungen. Bei der Berechnung der Beiträge werden bei dem bestehenden System private Krankenversicherung vor allem die Effekte der Alterung der Mitglieder berücksichtigt, sowie eine Dynamisierung eingerechnet, um der schleichenden Inflation Rechnung zu tragen.

Vernachlässigt wurden bislang die Beträge, die für die medizinische Inflation anfallen, etwa für neuere Behandlungsmethoden und Medikamente, die teurer sein könnten, als man heute annimmt. Damit diese Vorstellung nicht zu abstrakt bleibt, stelle man sich einfach vor, welche Neuerungen die Medizin in den letzten dreißig Jahren genommen hat. Diese medizinischen und technischen Innovationen werden über die Behandlungskosten finanziert, so kann es sein, dass die Kosten für die Zukunft deutlicher steigen werden, als man es aktuell annimmt und damit werden die Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung ansteigen, da die derzeitigen Altersrückstellungen nicht in vollem Maße diesen angepasst worden sind.

Jüngst ist die HUK-Coburg mit einem Vorschlag an die Öffentlichkeit getreten, den Betrag, der für Altersrückstellungen anfällt zu erhöhen, um die Versicherten vor Beitragserhöhungen im Alter zu schützen. Es sollen höhere Beiträge erhoben werden, um eine höhere Beitragsstabilität im Alter gewährleisten zu können. Die auf diese Weise steigenden Beiträge muss die HUK-Coburg aber zunächst ihren Versicherten erklären.

Auf lange Sicht ist der Vorschlag der HUK sicher viel versprechend, wenn man sich überlegt, dass man möglicherweise im Alter mit deutlichen Beitragssteigerungen konfrontiert wird, die man auf diese Art umgehen könnte, denn eine unschlagbar preiswerte Versicherung mit einem umfangreichen Leistungskatalog und dauerhaft niedrigen Beiträgen wird es kaum geben.

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