Krankenkassen boykottieren Gesundheitsreform

Es gibt verschiedene Argumente und Gründe, warum unterschiedliche Lobbyverbände jenseits der offiziellen Gespräche die Gesundheitsreform boykottieren und gegen Sie ankämpfen. Für die gesetzlichen Krankenkassen ist zum Beispiel die Gesundheitsreform ein großer Schritt zu einer befürchteten Einheitskasse.

Hauptkritikpunkt ist daher auch die geplante Einführung eines Gesundheitsfonds. In diesen sollen ab 2009 alle Beiträge sowie Steuermittel fließen. Die Kassen verlieren ihre finanzielle Autonomie, da in Zukunft die Bundesregierung einen Einheitsbeitrag festlegen will . Außerdem gibt es ab 2008 nur noch einen Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen. Dieser wird zentral die wichtigsten Aufgaben der bislang insgesamt sieben Spitzenverbände übernehmen. Diese Zusammenführung wird ebenfalls abgelehnt.

Nach Ansicht der Krankenkassen löst die Gesundheitsreform das aktuell und in Zukunft bestehende Finanzproblem nicht, sondern verschärft es. Die gesetzlichen Krankenkassen haben sich an die Bundesländer gewandt, um noch Änderungen zu erreichen. Der Gesundheitsfonds ist jedoch das Kernelement der Gesundheitsreform, auf dass die Koalition sicherlich nicht verzichten wird. Vermutlich können während des Gesetzgebungsverfahrens nur noch Details verändert werden. So ist es Ziel der gesetzlichen Krankenkassen, möglichst keine Arbeitsplätze bei ihnen und ihren Verbänden durch die Gesundheitsreform zu verlieren.