Demenz - Oder Alzheimer lässt vergessen wer wir sind

Demenz – Jeder Zweite fürchtet sich davor

Demenz: Versicherer reagieren auf Angst ihrer Kunden

Demenz ist keine tödliche Krankheit und doch fürchtet sich jeder zweite Deutsche davor, daran zu erkranken. Im Anfangsstadium beschreiben viele Betroffene die Erkrankung als eine beginnende Dunkelheit, die Schritt für Schritt alle Erinnerungen auslöscht. Am Ende ist der Patient nur noch ein Schatten seiner selbst und wird zum schweren Pflegefall, wenn nicht eine andere Erkrankung seinem Leben ein Ende setzt. Die Erkrankung gilt als unheilbar, das Voranschreiten der Krankheit kann höchstens verzögert werden. Eine private Pflegeversicherung bietet eine gute Absicherung für den Ernstfall, sofern auch Leistungen für die Pflegestufe 0 (Änderung der Pflegestufen zum 1. Januar 2017) berücksichtigt sind. Seit wenigen Monaten ist auch eine selbstständige Demenzversicherung am Markt erhältlich, die zur Vorsorge für den Pflegefall abgeschlossen werden kann.

Nicht tödlich, aber mit schleichender Entwicklung

Demenz - Oder Alzheimer lässt vergessen wer wir sindIm Volksmund spricht man von Demenz, Mediziner bezeichnen die Erkrankung als Alzheimer. Dabei handelt es sich um eine hirnorganische Krankheit, die zum ersten Mal im Jahr 1906 von dem Neurologen Alois Alzheimer wissenschaftlich fundiert erläutert wurde. Als größter Risikofaktor für eine Erkrankung wurde das Alter identifiziert. Die Betroffenen sind nur in wenigen Fällen jünger als 60 Jahre. Die Krankheit ist gekennzeichnet durch den langsamen Verfall von Nervenzellen und Kontakten der Nervenzellen. Typische Symptome sind Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, aber auch das Denk- und Urteilsvermögen ist gestört. Hinzu kommen wahrnehmbare Veränderungen des Persönlichkeitsbildes. Alle Symptome sind bei den Patienten in unterschiedlicher Stärke ausgeprägt. Üblicherweise nehmen sie im fortschreitenden Stadium der Erkrankung zu und machen die Bewältigung des normalen Alltags irgendwann nahezu unmöglich. Die Patienten sind dann auf Hilfe und Betreuung angewiesen, im schlimmsten Fall endet eine Alzheimer-Erkrankung als schwerer Pflegefall. Der Patient muss dann rund um die Uhr betreut werden.

Aus medizinischer Sicht werden die leichtgradige, die mittelschwere und die schwere Demenz unterschieden. Dieses hochgradige Stadium ist durch einen massiven geistigen Abbau gekennzeichnet. Das Sprachvermögen ist nachhaltig gestört, die Patienten benötigen Hilfe bei allen Verrichtungen des Alltags. Auch die Kontrolle über die Körperhaltung und über Blasen- und Darmfunktionen gehen verloren. Versteifungen der Gliedmaße, Schluckstörungen und Krämpfe kennzeichnen das schwere Stadium der Erkrankung, meist ist Bettlägerigkeit die Folge. Alzheimer ist nicht tödlich, durch die steigende Anfälligkeit für Infektionskrankheiten erhöht sich aber die Gefahr, sich eine gefährliche ansteckende Krankheit zuzuziehen.

So schützt die gesetzliche Pflegeversicherung

Um auch Demenzkranke im Anfangsstadium mit einer Leistung aus der gesetzlichen Pflegeversicherung zu versorgen, wurde zum 01. Januar 2015 das Erste Pflegestärkungsgesetz eingeführt. Auch Patienten mit Demenzerkrankung können entscheiden, ob sie Pflegegeld für eine ambulante oder stationäre Betreuung wünschen oder ob sie Sachleistungen für die Versorgung im heimischen Umfeld bevorzugen. Eine Ergänzung um Sachleistungen für die Tages- und Nachtpflege ist möglich, auch Kombinationen von Leistungen stehen den Patienten zu. Neben den eigentlichen Kosten für die Pflege werden pro Monat 40 EUR für Pflegehilfsmittel erstattet. Eine Anpassung des Wohnraums wird mit 4.000 EUR für jede Maßnahme bezuschusst. Das Zweite Pflegestärkungsgesetz, das in vollem Umfang zum 01. Januar 2017 in Kraft tritt, sieht weitere Verbesserungen für die Patienten und für ihre Angehörigen vor. Demenzkranke erhalten dadurch einen gleichberechtigten Zugang zu allen Pflegeleistungen wie körperlich pflegebedürftige Patienten. Seit dem 1. Januar 2017 ist das neue Pflegestärkungsgesetz (PSG II) in Kraft getreten.

Hier erfahren demente Menschen und die Angehörigen Hilfe

Für Angehörige ist die Betreuung demenzkranker Menschen eine große Belastung. Zum einen ist es psychisch sehr belastend, einen geliebten Angehörigen im fortschreitenden Stadium dieser Krankheit zu erleben. Die Veränderung der Persönlichkeit bis zur völligen Hilflosigkeit ist ein Faktor, der vielen Angehörigen sehr zu schaffen macht. Zum anderen ist es aber auch die eigentliche Betreuung, die Kinder und andere Menschen im nahen Umfeld zwar leisten können, die sie aber körperlich und geistig an ihre Grenzen bringt. Besonders im Stadium der fortgeschrittenen Demenz ist es für einen Laien kaum noch möglich, eine medizinisch vernünftige Betreuung sicherzustellen. Spätestens dann ist eine Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst vor Ort oder sogar die Unterbringung im Heim nicht mehr zu vermeiden.

Eine private Pflegeversicherung ist dringend empfehlenswert

Die Betreuung von Demenzpatienten kostet sehr viel Geld. Selbst wenn nur ein ambulanter Pflegedienst erforderlich ist, reichen die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung und aus der Rente meist nicht aus, um die Kosten zu decken. Eine private Pflegeversicherung kann helfen, diese Versorgungslücke zu schließen. Ein privates Pflegetagegeld sieht beispielsweise pro Tag eine Leistung vor, die sich an der diagnostizierten Pflegestufe orientiert und die sehr flexibel und individuell gestaltet werden kann. Versicherungsexperten empfehlen deshalb häufig ein privates Pflegetagegeld zur zusätzlichen finanziellen Absicherung. Diese Versicherung kann ähnlich wie eine Zahnzusatzversicherung als Ergänzung des gesetzlichen Krankenversicherungsschutzes abgeschlossen werden und bietet dann eine umfassende finanzielle Absicherung im Pflegefall. Alternativ haben erste Versicherer auf die Ängste und Sorgen der Versicherten reagiert und eine selbstständige Demenzversicherung auf den Markt gebracht. Sie kann ergänzend zum Pflegetagegeld oder unabhängig davon abgeschlossen werden.

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