Aktuelles von den Krankenkassen

Das Bundesministerium für Gesundheit meldete, das die gesetzlichen Krankenkassen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2009 einen Überschuss von rund 1,2 Milliarden Euro erzielt haben. Danach lagen bei allen Krankenkassen-Arten die Einnahmen aus dem Gesundheitsfonds höher als die Ausgaben. Einzig die Ersatzkassen hingen zurück und konnten nur ein geringes Plus erwirtschaften. Alle anderen haben im 1. Halbjahr ihren Überschuss gegenüber dem 1. Quartal dieses Jahres noch deutlich steigern können. Die gesetzlichen Krankenkassen können in diesem Jahr auf Zuwendungen von 167,6 Milliarden Euro aus dem Gesundheitsfonds bauen.

Die Zukunftsaussichten sehen jedoch alles andere als erfreulich aus. Bereits für das kommende Jahr werden schwere Zeiten vorausgesagt. Als verschleppte Folge der Finanzkrise werden Massenentlassungen im Winter erwartet, die wiederum zu geringeren Einnahmen bei den Krankenkassen führen würden. So kommt es nicht überraschend, das eine neue große Fusion zweier Krankenkassen gerade bekannt wurde. Die Barmer Ersatzkasse (BEK) und die Gmünder Ersatzkasse (GEK) wollen sich zur größten Krankenkasse Deutschlands zusammenschließen. Die 1,7 Millionen Mitglieder der GEK erhöhen die Versichertenzahl der Barmer dann auf 8,6 Millionen.

Die Krankenkassen sind am Markt um so besser aufgestellt, je mehr Mitglieder und damit größer und stärker sie sind. Eine Krankenkasse ist heute Vertragspartner von Krankenhäusern, Ärzten und Pharmafirmen. Für eine kleine Krankenkasse mit ein paar hunderttausend Mitgliedern ist es hier schwerer gute Konditionen auszuhandeln. Somit liegen die Ausgaben höher und die Gefahr wächst, nicht mit den Zuwendung aus dem Gesundheitsfonds zurecht zu kommen.

In diesem Fall kann eine Krankenkasse nur noch einen Zusatzbeitrag von den Mitgliedern einfordern. Bei der GEK wäre man im kommenden Jahr wohl nicht um Zusatzbeiträge herum gekommen. Jedoch auch bei vielen anderen Krankenkassen, vielleicht sogar allen, kann es nach warnenden Aussagen des Spitzenverbands der Krankenkassen bald zu Zusatzbeiträgen der Mitglieder kommen.