Riester-Rente und ihr Reformbedarf

Die Riester-Rente ist ein durchaus interessantes Produkt der individuellen Altersvorsorge.

Die staatlichen Zulagen können die Höhe der selbst eingezahlten Beiträge übersteigen. Dies ist ein Grund für die besondere Beliebtheit der Riester-Rente. Es sind mehr als 13 Millionen Abschlüsse von Riester-Rente Verträgen gezählt worden. Doch auch bei einem so beliebten Produkt hat Kritik nicht lange auf sich warten lassen. Die Riester-Rente gilt als zu bürokratisch.

Das ist ein Problem, da dieses Produkt eine flexible Altersvorsorge bieten soll. Die Versicherungskosten einer bürokratisch arbeitenden Versicherung gehen jedoch zulasten der Erträge der Versicherten. Bei besonders bürokratisch arbeitenden Versicherungen ist es ein Problem, dass eine Änderung der Lebensumstände Verwaltungskosten hervorrufen kann und diese vom Versicherungskonto abgezogen werden. Eine gute Riester-Rente ist demnach eine Versicherung, die eher unbürokratisch und deshalb mit wenig Versicherungskosten arbeitet. Eine bürokratisch arbeitende Versicherung kann sich möglicherweise negativer auf die Rendite auswirken als es ein ungünstig arbeitender Sparplan es täte.

Ein fundamentaler Kritikpunkt an der derzeitigen Riester-Rente ist, dass den Versicherten wichtige Informationen über den eigenen Versicherungsvertrag fehlen. Anfang des Jahres kam eine Nachricht, die viele Riester-Sparer in Schrecken versetzt haben dürfte. Die Bundesregierung hat bei zahlreichen Riester-Verträgen staatliche Zulagen zurückgefordert. Wer einen Riester-Vertrag abschließt, ist verpflichtet, die Änderungen seiner Lebensumstände rechtzeitig der Versicherungsgesellschaft mitzuteilen. Kommt man dieser Informationspflicht nicht nach, erlöschen Ansprüche auf staatliche Zulagen. Also kann der Staat einmal gezahlte Zuschüsse zurückverlangen.

Laut einer aktuellen Umfrage eines Marktforschungsinstitut reichen 82 % der Deutschen die Reformbestrebungen der Bundesregierung nicht aus. Sie bezweifeln z.B., dass die zukünftig geplante automatische Benachrichtigung, wenn man z.B. einen Eigenbetrag zahlen soll, wirklich funktioniert. Es sei aber auch dahingestellt, ob repräsentative Aussagen zu diesem Thema überhaupt möglich sind. Es kann daher auch gefragt werden, ob der durchschnittliche Verbraucher die notwendigen Informationen die Riester-Rente betreffend hat.h2>