Berufsunfähigkeitsversicherung und die wesentlichen Qualitätskriterien

Auf was muss man beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung achten? In vielen Verträgen findet sich Kleingedrucktes, das einem im Zweifelsfall um den Versicherungsschutz bringen kann, wenn es darauf ankommt. Wir zeigen Ihnen die wesentlichen Fallstricke beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Auch wenn viele qualitativ hochwertige Versicherungen auf diese Klauseln im Kleingedruckten verzichten, sollten Sie vor der Unterschrift darauf achten, dass die Versicherungsgesellschaft auf einige Regelungen explizit verzichtet.

Verzicht auf die abstrakte Verweisung

Im Fall einer Berufsunfähigkeit kann die Versicherungsgesellschaft auf weitere Tätigkeiten verweisen, die zur Sicherung des Lebensunterhaltes dienen können. Also eine Tätigkeit, die auch deutlich unter dem Niveau Ihrer bisherigen Tätigkeit liegt. Das bedeutet, ein Arzt kann im Fall einer Berufsunfähigkeit noch als Vertreter für Medikamente arbeiten etc. Dies ist die abstrakte Verweisung. Wenn Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, sollten Sie darauf achten, dass die Versicherungsgesellschaft auf diese Klausel verzichtet.

Bewilligung der Versicherungsleistung innerhalb von sechs Monaten

Wie lange eine Erkrankung dauern wird, ist oft schwer zu sagen. Deshalb sollte der Zeitraum, in dem ein Arzt eine Berufsunfähigkeit aussprechen muss, nicht zu umfangreich bemessen werden. Wenn die Versicherungsgesellschaft einen Zeitraum von sechs Monaten verlangt, in dem nach ärztlicher Diagnose keine Erwerbsarbeit erfolgen kann, ist das eine realistische Forderung. Je länger der Zeitraum in die Zukunft verlegt wird, umso unwahrscheinlicher ist es, dass ein Arzt eine Berufsunfähigkeit ausspricht. Und umso unwahrscheinlicher ist es, dass Sie eine Leistung von Ihrer Versicherung erhalten.

Mitwirkungspflichten

In einem Versicherungsvertrag hat der Versicherungsnehmer grundsätzlich eine Mitwirkungspflicht, z.B. sollten die obligatorischen Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen werden. Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung sollten Sie darauf achten, dass diese Pflichten ausreichend spezifiziert sind, sonst können Sie im Nachhinein eine böse Überraschung erleben.

Verzicht auf Paragraph 41 VVG

Wenn vor dem Abschluss der Versicherung bereits ein erhöhtes Risiko vorliegt, das keiner der Parteien bekannt war, kann die Versicherung einen höheren Beitrag fordern oder gar die Versicherung kündigen. Viele Versicherungen verzichten jedoch auf diese Regel. Auch das ist ein wesentliches Qualitätskriterium. Am besten ist es, einen kompetenten Versicherungsexperten zu Rate zu ziehen, der Ihnen möglicherweise unklare Passagen in dem Versicherungsvertrag erklärt. Erste Informationen gibt es mithilfe eines kostenlosen Versicherungsvergleichs.