Pflegeversicherung – Gesetzliche Leistung nicht ausreichend

Private Pflegeversicherung – Pflege nach Maß: Eine Frage des Einkommens?

Kaum am Urlaubsort angekommen, packen Sie Ihre Skiausrüstung aus und schwingen sich auf die Bretter. Sie freuen sich auf die nächsten Tage in der weißen Pracht mit Ihren Freunden und Ihrer Familie. Den Gedanken an Ihre schon etwas älteren Eltern möchten Sie in den nächsten Stunden gerne verdrängen, denn sie sind zwar begeistert von Ihrem Enthusiasmus für sportliche Aktivitäten, doch gleichzeitig klingen Ihnen noch die besorgten Anmerkungen vor Ihrer Abreise im Ohr, wie leicht man sich doch bei dieser Sportart verletzen könne. Als sollten die Ermahnungen eine böse Vorahnung ankündigen, fahren Sie nach einiger Zeit an einem Unfall vorbei. Ein Snowboard-Fahrer ist gestürzt und mit dem Kopf an einen Felsen geprallt.

Eine Pflegezusatzversicherung schützt in jedem Alter

In den nächsten Stunden wird Sie das Bild des gestürzten Fahrers nicht mehr loslassen. Wie schnell selbst gesunde Menschen zum Pflegefall werden können, zeigt dieser hoffentlich noch glimpflich abgelaufene Unfall. Und was passiert mit Ihrer Familie, wenn Sie selbst aufgrund eines Unglücks in jungen Jahren zum Pflegefall werden? In welcher Höhe erhalten Sie ein Pflegegeld beziehungsweise eine Pflegesachleistung und welche Pflegestufen gibt es? Welche Leistungen dürfen Sie von der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung erwarten? Wie verhält es sich, wenn Ihre Eltern pflegebedürftig werden? Wer kommt für die Kosten einer Heimunterbringung auf, wenn Pflegestufe III festgestellt wird und die Leistungen der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung die Ausgaben nicht decken? Was hat es in allen Pflegestufen mit der Unterhaltspflicht der Kinder auf sich? Und wie können Sie sich selbst und Ihre Eltern rechtzeitig absichern, um im Pflegefall gut versorgt zu sein?

Die Versorgung im Pflegefall gehört zu den wichtigsten Absicherungen, die Sie für sich, Ihre Familie und für Ihre Eltern treffen sollten. Grundsätzlich gilt, dass eine private Pflegezusatzversicherung in jedem Alter abgeschlossen werden kann. Natürlich ist der Pflegefall für Menschen zwischen 20 und 30 Jahren ein weit entferntes Szenario, doch schon ein unglücklicher Sportunfall kann dazu führen, dass Leistungen aus der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung beantragt werden müssen. Mit zunehmendem Alter steigt die Gefahr der Pflegebedürftigkeit an, deshalb ist eine Pflegezusatzversicherung vor allem im Alter so wichtig.

Ein einfaches Beispiel mag verdeutlichen, welche Gefahren im Pflegefall für Sie, Ihre Eltern und für Ihr gesamtes Hab und Gut lauern, wenn die Kosten für eine maßgeschneiderte Betreuung im Pflegefall nicht aus eigenen Mitteln gedeckt werden können.

Die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung sind abhängig von den diagnostizierten Pflegestufen.

Pflegeversicherung-Tabelle

Auf den ersten Blick klingen die Zahlungen der Sozialversicherung also durchaus akzeptabel. Doch bei näherem Hinsehen ändert sich das Bild.

Die Kosten für eine vollstationäre Heimunterbringung betragen derzeit monatlich rund 3.000 EUR. Damit entsteht bei Pflegestufe III eine Versorgungslücke in Höhe von 1.400 EUR, die ein älterer Mensch aus seiner Rente und aus anderem vorhandenen Vermögen bestreiten muss. Gelingt das nicht, springt in der Regel zunächst das Sozialamt ein, um die Kosten im Pflegefall zu tragen. Der Versicherte kann also trotzdem medizinisch sinnvoll betreut werden. Trotzdem wird sich die Sozialbehörde an die Kinder halten, wenn die Leistungen aus der Pflegepflichtversicherung, aus der Rente und dem Vermögen der pflegebedürftigen Person nicht ausreichen, um die Kosten zu decken. Dieser Grundsatz der Unterhaltsverpflichtung für die Eltern gilt für alle Pflegestufen und für volljährige eheliche, nichteheliche und adoptierte Kinder. Stiefkinder sind von dieser Verpflichtung ausgenommen.

Pflegeversicherung ist notwendig

Die Berechnung der Unterhaltsleistung im Pflegefall ist ein äußerst komplexes Verfahren. Damit Sie und Ihre Eltern aber gar nicht erst in diese Gefahr kommen, ist eine private Pflegezusatzversicherung von größter Bedeutung. Sie schützt Sie davor, im Pflegefall für die Kosten der Betreuung Ihrer Eltern aufkommen zu müssen. Eine Zusatzversicherung kann ganz individuell für alle Pflegestufen abgeschlossen werden. Ein Versicherungsvergleich zeigt Ihnen, welcher Versicherer ein besonders attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Lässt die finanzielle Lage Ihrer Eltern den Abschluss einer Pflegezusatzversicherung nicht zu, haben Sie natürlich die Möglichkeit, eine Versicherung für Ihre Eltern als versicherte Personen abzuschließen und die Versicherungsprämie selbst zu zahlen. Personen, die von einer ungeförderten privaten Pflegezusatzversicherung ausgeschlossen sind, können sich über eine geförderte private Pflegezusatzversicherung, der „Pflege-Bahr“ Versicherung absichern.