Fehldiagnosen durch Zahnärztin in Karteikarte

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Fehldiagnosen durch Zahnärztin in Karteikarte

Beitragvon Winnimaus » 19. Mai 2016, 10:06

Hallo, vielleicht kann mir hier jemand helfen.
Sei 30 Jahren war ich regelmäßig bei einer Zahnärztin, bis diese 2012 in den Ruhestand ging. Seit 2007 wollte diese Zahnärztin mir im Frontzahnbereich eine neue Brücke machen. Der Grund: "Nach 15 Jahren muss eine Brücke raus". Da ich jedoch weder Probleme, Schmerzen o.ä. hatte und die Brücke fest saß, sah ich keinen Grund dafür. Es wurde weder ein Röntgenbild (in 30 Jahren nicht) gefertigt, noch sonst eine weitere Begründung abgegeben. Zähne sollten gezogen werden und als "Zerstört" gekennzeichnet, um einträchtige Behandlungen "kurz vor dem Ruhestand" durchführen zu können. Diese Zähne besitze ich heute noch, welche kerngesund sind. Ich habe mich strikt geweigert, diese ziehen zu lassen. Bei den weiteren jährlichen Kontrolluntersuchungen wurde dann lediglich Zahnstein entfernt, sonst keine weiteren Behandlungen an den Zähnen.
2010 schloss ich eine Zahnzusatzversicherung bei der ERGO direkt ab. 2012 habe ich mir einen neuen Zahnarzt gesucht, bei welchen sofort eine gründliche Untersuchung mit Panoramaaufnahme gemacht wurde. Alles war ok.
2015 musste jedoch die Brücke entfernt werden, da sie sich lockerte. Meine Zahnzusatzversicherung verweigert jedoch die Kostenübernahme für sämtliche Zähne im Oberkiefer, worauf ich meine Patientenakte von der ehemaligen Zahnärztin angefordert habe. Ich bin aus allen Wolken gefallen, dass alle (auch kerngesunde) Zähne als Kariös, zerstört und mit Parodontitis gekennzeichnet wurden. Davon war nie die Rede. Was auch gar nicht der Fall war. Mein Anschlusszahnarzt kann dies bestätigen. Ebenso stehen persönliche Bemerkungen in der Karteikarte wie: Patient wünscht in 3 Jahren Implantate. Was soll dass? Wer wünscht sich sowas und kann einen Zeitrahmen festlegen?. Ich finde das unmöglich und das entspricht nicht der Wahrheit. Ich vermute hier einen persönlichen Racheakt der Zahnärztin, da ich diese einträchtigen Behandlungen nicht habe durchführen lassen.Die Zahnzusatzversicherung will nun meine Patientenakte. Diese kann ich doch wohl so kaum hinsenden. Was kann man hier tun? Für die Versicherung ist diese Patientenakte ein Paradies.
Winnimaus
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Re: Fehldiagnosen durch Zahnärztin in Karteikarte

Beitragvon Randy » 20. Mai 2016, 09:19

Hallo Winnimaus,
das ist ja unglaublich mit der Patientenakte! :shock:
Wie kann es sein, dass der neue Zahnarzt alles für gut befindet, die ehemalige zahnärztin aber nicht? Wahrscheinlich ist es aber nicht möglich, in der alten Praxis bzw, bei der Zahnärztin im Ruhestand noch einmal nachzufragen, oder?
Ich glaube, ich würde mit dieser alten Akte mal zum neuen Arzt gehen und die ganze Geschichte schildern, vielleicht weiß der Rat. Aber natürlich nur, wenn du Vertrauen zum neuen Zahnarzt hast!
Ansonsten habe ich mal gehört, dass es über die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung auch die Möglichkeit gibt, eine Zweitmeinung (auch wenn es bei dir dann eine Drittmeinung wäre) einzuholen.
Wie das genau geht, weiß ich nicht, musst mal auf deren Internetseite gucken.
Vielleicht hilft die Zweitmeinung dann weiter, evtl. auch bei der Versicherung?
Randy
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Re: Fehldiagnosen durch Zahnärztin in Karteikarte

Beitragvon Winnimaus » 22. Mai 2016, 20:56

Hallo Randy,
vielen Dank für deinen Rat. Bei der ehemaligen Zahnärztin habe ich, nach Erhalt der Patientenunterlagen, sofort telefonisch nachgefragt, was das soll. Sie reagierte sehr boshaft, als ich ihr mitteilte, dass die Zähne gar nicht raus mussten und die Befunde von ihr nicht rechtens waren. Weiterhin teilte ich ihr mit, dass wir rechtlich dagegen vorgehen werden. Der einzige Kommentar von ihr war: "Na, dann informiere ich ebenfalls meinen Anwalt. Ich lasse mir doch meine schöne Rente nicht wieder kaputt machen" und legte auf.
Ein Zahnschema vom Eingangsbefund habe ich zwischenzeitlich vom neuen Zahnarzt erhalten. Da war alles in Ordnung. Die ERGO beruft sich jedoch auf die Akte bei Abschluss der Versicherung und fordert diese nun an.
Inzwischen habe ich über die Krankenkasse einen Gutachter beauftragt. Das Verfahren dauert sehr lange. Meine Zähne können jedoch nicht länger warten und ich muss inzwischen die Behandlungskosten von mehreren tausend Euro selbst zahlen. Werde jedoch nicht aufgeben. Werde das Gutachten abwarten und dann weiter sehen.

Frustrierte Grüße
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Re: Fehldiagnosen durch Zahnärztin in Karteikarte

Beitragvon A40 » 23. Mai 2016, 07:08

@ Winnimaus
Da fehlen einem ja echt die Worte...
Ich lasse mir doch meine schöne Rente nicht wieder kaputt machen

?????

Ich denke, dass die Vorgenehensweise der ERGO rechtens ist, jedenfalls habe ich das schon öfter so gehört. Und ganz ehrlich: Eigentlich ist das ja so auch o.k., dass sie sich auf den Zustand bei Abschluss der Versicherung bezieht.
Für dich ist das natürlich Mist, weil dir die ehemalige Zahnärztin jetzt im Grunde den ganzen Versicherungsschutz "zerschießt", der ja bei der ERGO an und für sich super ist (meine Freundin ist auch da versichert).

Aber auch wenn du jetzt keine Leistungen bekommst:
Wichtig wäre wohl auch zu prüfen, wie das in der Zukunft aussieht!
Ich würde versuchen zu klären, wie das ist, wenn du JETZT alles (sage ich mal so pauschal) selbst bezahlst und später dann noch mal etwas ist.
Zahlen sie dann oder nicht?
Wünsche dir viel Kraft für das weiter Vorgehen!!
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Re: Fehldiagnosen durch Zahnärztin in Karteikarte

Beitragvon Winnimaus » 23. Mai 2016, 21:46

Vielen Dank für die Rückmeldungen. Das macht mir wenigstens ein bisschen Mut. Ich hoffe, dass das Gutachten für mich positiv ausfällt und werde die Zahnärztin auf Schadenersatz verklagen. Nach Konfrontation damit, dass die Brücke immer noch hält, meinte sie selbst, "Dann habe ich mich eben damals geirrt". Bescheinigen will sie das allerdings nicht.
Was mich, bei der derzeitigen ERGO etwas nervt, dass sie nicht einmal für die (vor Abschluss der Versicherung) wiederhergestellten Zähne zahlen will. Und was gibt es bei einem bestehendem Brückenglied, welches durch ein neues Brückenglied ersetzt werden muss, nicht zu erstatten???
Die Zukunft bei mir sieht so aus: Ich lasse mir, derzeit auf eigene Kosten, die Zähne komplett sanieren. Lasse mir die Sanierung vom Zahnarzt bestätigen. Kündige diese Versicherung, wo ich tausende von Euro - ohne Gegenleistung- eingezahlt habe. Und schließe eine neue ab. Ich bin so wütend. Ich habe den Verdacht, dass ERGO und ehemalige Zahnärztin zusammen arbeiten. Nach erster Anforderung des Zahnschemas von dieser "Ärztin" mussten "etliche Telefonate" geführt werden, was sich die Zahnärztin auch noch von der ERGO vergüten ließ. Ich frage mich, wer da untereinander telefoniert hat. Geht das nicht anhand dem, was in der Akte steht? Und die hat doch nur die Ärztin selbst??!!
Ich bin mir nur noch nicht sicher, ob die ERGO damit endgültig von der Zahlung für den dann "ehemaligen Fall" aus dem Schneider ist??? Ich zahle immer noch ein.

Es grüßt die Winnimaus
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